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Tipps gegen Schimmel

Wie viel Feuchtigkeit entsteht in der Wohnung durch den Aufenthalt von Personen und Aktivitäten wie Kochen oder Duschen? Bei einer durchschnittlichen Familie sind es ca. 12 Liter, Tag für Tag!

Kann diese Luftfeuchtigkeit nicht entweichen, sammelt sie sich an mangelhaft gedämmten Fenstern, Wänden und in ungeheizten Räumen. Dann kommen der modrige Geruch, sich lösende Tapeten und Stockflecken. Wie beugt man vor und was unternimmt man bei Schimmelbefall?

Allgemeines Verhalten

1 Je mehr Leute in einem Haushalt kochen, waschen, übernachten usw., desto häufiger ist Lüften angezeigt. Faustregel: Jeder bewohnte Raum sollte mindestens 1 bis 2 Mal am Tag komplett durchlüftet werden. Regelmäßiges, zehnminütiges Querlüften verringert die Luftfeuchtigkeit in allen Wohnräumen drastisch.

2 Stellen Sie Möbel nie direkt an die Wand, damit die Luft dahinter noch zirkulieren kann. An kälteren Außenwänden sollten nach Möglichkeit keine großen Möbel aufgestellt werden – zumindest aber in ca. 10 cm Abstand von der Wand. Säubern Sie staubige Ecken regelmäßig und achten Sie darauf, dass sich auch unter den Betten kein Staub ansammelt.

3 Lüften Sie bewusst nach dem Duschen, Kochen, Bügeln; immer wenn viel Wasserdampf entstanden ist. Solange Sie restliches Kondenswasser auf den Fliesen im Bad erkennen können, sollten Sie lüften, bis alles vollständig aufgetrocknet ist. Lüften ist übrigens auch dann sinnvoll, wenn es draußen regnet!

Die kalte Jahreszeit

4 Drehen Sie in Winter die Heizung nie ganz ab, damit sich die Feuchtigkeit nicht an den kalten Wänden niederschlägt. Heizen Sie überall gleichmäßig. Zwischen unterschiedlich geheizten Räumen Türen stets geschlossen halten, um den so genannten Kondensator-Effekt zu verhindern. Nach der Benutzung des Badezimmers empfiehlt es sich, zusätzlich einen Ventilator einzuschalten.

5 Lüften Sie im Winter nicht zu lange durch gekippte Fenster – so kühlt die Luft stark ab und die Heizkosten steigen. Stosslüften ist besser, dabei öffnen Sie die Fenster vollständig und stellen einen leichten Durchzug her, aber nur 5 bis 10 Minuten lang. Je kälter und windiger es draußen ist, desto kürzer muss gelüftet werden.

6 Ein Hygrometer sollte im Haushalt nicht fehlen. So können Sie erkennen, wann es Zeit zum Lüften ist. Steigt der Pegel über 70% Luftfeuchtigkeit, gedeiht Schimmel erst richtig. Mit einem Feuchtigkeits-Anteil unter 60% wird es ihm aber zu trocken – er stirbt ab und kommt nur wieder, falls sich die Voraussetzungen erneut verschlechtern.

Profi-Tipps

7 Verwenden Sie Innenanstriche auf Basis von Kalk- oder Silikatfarben, auf ihnen fühlen sich die Schimmelsporen gar nicht wohl. Vorsicht jedoch vor Chemikalien und industriellen Antischimmel-Produkten – die enthaltenen hochdosierten Giftstoffe können nicht nur dem Schimmel gefährlich werden. Lassen Sie sich vom Fachmann beraten!

8 Auf Tapeten sollten Sie bei Schimmelgefahr ganz verzichten, sonst müssen diese bis zum Putz entfernt werden. Waschen Sie den Schimmel gründlich ab und lassen die Stellen über Nacht trocknen. Am nächsten Tag mit Brennspiritus (über 90%) satt einsprühen, damit der hochprozentige Alkohol einige Millimeter einziehen und die Pilzsporen in der Wand vernichten kann. Danach trocknen lassen und mit Anti-Schimmel-Farbe bestreichen.

9 Hat sich der Schimmel bereits über die Wände verteilt, können die Sporen nicht mehr durch Überstreichen abgetötet werden. Es hilft nur noch, den Verputz abzuschlagen, die Wände gründlich aufzutrocknen und die Räumlichkeiten großflächig neu zu verputzen.

© Fotos by Kurt Michel & Thorben Wengert, pixelio.de